Sitzenbleiben während der Corona-Pandemie aussetzen

Junge Liberale Niedersachsen: Sitzenbleiben während der Corona-Pandemie aussetzen 

Die Jungen Liberalen Niedersachsen fordern das Sitzenbleiben während der Corona-Pandemie auszusetzen. Schülerinnen und Schüler sollen das Schuljahr wegen Schulnoten, die sich aufgrund der Pandemie verschlechtert haben, nicht wiederholen müssen.

Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Niedersachsen, Lars Alt, erklärt dazu: 

„Das Instrument des Sitzenbleibens halten wir für grundsätzlich richtig. Auch eine Absenkung von Leistungsanforderungen oder eine Absage der Abiturprüfungen lehnen wir ab. In diesem Sommer sollte jedoch aus Gründen der Bildungsgerechtigkeit das verbindliche Sitzenbleiben ausgesetzt werden. Die Wiederholung eines Schuljahres sollte auf freiwilliger Basis möglich sein.“

„Einige Schülerinnen und Schüler werden die Schulen erst wieder im Juni sehen. Im Juli beginnen die Sommerferien. Valide Erhebungen des Leistungsstandes, die eine Versetzungsentscheidung rechtfertigen, lassen sich damit für das zweite Schulhalbjahr kaum vornehmen“, erklärt Alt weiter.

Weder das Sitzenbleiben noch der Übergang in den nächsten Jahrgang ersetzen jedoch das Aufholen der verpassten Lerninhalte. Damit die Schülerinnen und Schüler nicht den Anschluss verlieren, brauche es Angebote, um entstandene Kompetenzlücken zu schließen.

„Nicht nur die Schulen, sondern auch die Schülerinnen und Schüler konnten den Unterrichtsausfall etwa durch digitale Lernangebote unterschiedlich gut kompensieren. Deshalb sollte das Land Niedersachsen mittelfristig die Einrichtung von schüler- und lehrerseitig freiwilligen Sommerschulen nach baden-württembergischem Vorbild prüfen. Unter Berücksichtigung von Fach, Jahrgangsstufe und Schulform könnte mindestens eine schulübergreifende Sommerschule pro Landkreis oder kreisfreier Stadt errichtet werden, die den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler über ein Förderangebot in einem Teil der Sommerferien gerecht wird“, so Lars Alt abschließend, der auch Mitglied des FDP-Landesvorstandes ist.

Hintergrund: 

Hessen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern haben bereits entschieden, in diesem Schuljahr alle Schülerinnen und Schüler zu versetzen.